PROFIL

Mich interessiert, was Menschen motiviert.

Porträt Thomas B. Grözinger Diplom-Psychologe
Systemischer Organisations­berater
Interaktiver Führungskräfte­entwickler
Business Coach
Moderator

Seit 30 Jahren begleite ich Menschen und Unternehmen in ihrer Entwicklung und setze mich dafür ein, dass sie ihre Veränderungsprozesse erfolgreich meistern.

Bochumer Schule der Motivationsforschung

Als ich Anfang der 80er Jahre an der Ruhr-Universiät Bochum Psychologie studierte, hatte ich recht bald mein Lieblingsthema gefunden: Die Motivations­psychologie. Zu diesem Zeitpunkt war Bochum der Standort für dieses Teilgebiet der Psychologie mit einem eigenen Lehrstuhl unter der Leitung von Prof. Dr. Heckhausen. Deshalb spricht ein Insider heute zu Recht von der Bochumer Schule.

Kurz erklärt erforscht die Motivations­psychologie die Richtung, Ausdauer und Intensivität von Verhalten - oder noch einfacher: Was treibt Menschen an? Das war damals die zentrale Frage, die mich bis heute bewegt. Die Erkenntnisse zur Motivation erschlossen mir ein tiefgreifendes Verständnis für menschliches Handeln. Dabei hat mich eben jene Bochumer Schule für Motivationsforschung stark geprägt, die mit ihrer Grundlagen- und angewandten Forschung die Basis meiner heutigen motivations­psychologischen Expertise bildet.

Während und nach meinem Studium hatte ich die Möglichkeit, als wissen­schaftliche Hilfskraft und Mitarbeiter zu motivations­psychologischen Studien beizutragen. Dazu gehörten spannende Projekte wie die Studien am Max-Planck-Institut in München zum Rubikonmodell von Heinz Heckhausen, bei denen ich als Versuchsleiter mitgearbeitet habe.

                Plan
       Motiv      |        Ziel
         |        |         |
 abwägen ▶ planen ▶ handeln ▶ bewerten

Das Rubikonmodell vereinfacht dargestellt

Eine weitreichende Grundlage für meine heutige Arbeit war auch meine Mitarbeit beim Forschungsprojekt zum Zielsetzungs­verhalten von Führungskräften in Bochum und Heidelberg unter der Federführung von Dr. Siegbert Krug und Prof. Dr. Falko Rheinberg. Diese angewandte Forschung und die Erfahrungen aus all diesen Projekten kommen meiner täglichen Arbeit als Berater, Führungskräfte­entwickler und Business-Coach besonders zugute.

Raus aus der Uni - rein in die Praxis

Meine Schule für das Trainerleben war Mitte der 80er Jahre meine Zeit als Karriere- und Potentialberater für arbeitssuchende Fach- und Führungskräfte. Über acht Jahre habe ich – verbunden mit psychosozialen Beratungsaufgaben - ressourcenorientiert das Potential meines Klientels analysiert, mit ihnen ihren Weiterbildungsbedarf ermittelt und gemeinsam ein persönliches Marketing in deren eigener Sache erarbeitet. In diesem gesamten Zeitraum habe ich mich persönlich in meiner Professionalität vor allem auch in gruppendynamischer Hinsicht im Rahmen kollegialer Supervision weiterentwickelt.

Ein Porträt von Thomas B. Grözinger von einem Seminar-Teilnehmer 1991 mit Kreide gezeichnetAnfang der 90er Jahre verlegte ich meinen Leistungsschwerpunkt zunehmend auf die Führungskräfte­entwicklung. In Weiterbildungs­lehrgängen bei verschiedenen Bildungseinrichtungen und auch bei Inhouse-Veranstaltungen unterstützte ich Führungskräfte sowie den Nachwuchs bei der Professionalisierung ihrer Führungsarbeit und ihrer persönlichen (Weiter-) Entwicklung.

Ende der Neunziger beschritt ich neue Wege. Die wachsende Komplexität des Führungsalltags und der zunehmende Veränderungsdruck warfen neue Fragen auf - für den Kunden und auch für mich in meiner Rolle als Führungskräfte-Trainer. Sie forderten und begründeten bei mir ein erweitertes, kontextorientiertes und vernetztes Denken und Handeln. In der Konsequenz habe ich mich ab 1998 zum systemischen Organisations­berater weitergebildet. Seitdem zählt neben der Führungskräfte­entwicklung auch die Begleitung von Entwicklungs- und Veränderungs­prozessen zu meinen Schwerpunkten. Dabei arbeite ich wie schon als Trainer stets freiberuflich in zeitlich begrenzten Projekten und Veranstaltungen.

Ergänzend zu meiner systemischen Weiterbildung erweiterte und vertiefte ich meine Kompetenzen in Bezug auf Konflikt­management und Organisations­entwicklung durch Fortbildungen beim Konfliktforscher Friedrich Glasl.

Immer offen für neue Wege

Zwei Trainer demonstrieren mit einem Besen und großen Gesten humorvoll das Thema FührungIn meiner Rolle als Führungskräfte-Trainer hatte ich bereits früh eine hohe Affinität zu interaktiven Methoden entwickelt. So kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Emil Herzog, einem Schweizer Urgestein des Unternehmens­theaters. Zehn Jahre lang haben wir als Team bei den unterschiedlichsten Kunden entwickelt und erlebt, wie systemisches Denken und Handeln sich mit den Methoden des Unternehmens­theaters wirkungsvoll ergänzen können.

Nichtzuletzt auf den Wunsch von Kunden hin habe ich neben meiner Beratungstätigkeit zunehmend auch Business- und Team-Coaching in mein Leistungsspektrum aufgenommen, und meine Kompetenzen mit systemischem Hintergrund weiter entwickelt. Meine motivations­pychologische Perspektive komplettierte dabei zunehmend den systemischen Blickwinkel. So habe ich ab 2009 mein Angebot zum Führungskräfte-Coaching konzeptionell mit einem speziellen Motiv-Coaching erweitert, und auf dieser Grundlage mit zahlreichen Führungskräften neue Perspektiven für deren Führungsalltag erarbeitet.

Ständige Weiter­entwicklung und Weiter­bildung sind für mich elementare Bestandteile meines Profils. Dank Internet und den lobenswerten Vorkämpfern für Open Access ist es heute möglich, neueste Forschungsergebnisse und Theorien auch außerhalb der Universität zeitnah zur Kenntnis zu nehmen und diese Neuerungen in die Praxis einfließen zu lassen. Dies gilt natürlich insbesondere für die Neurowissenschaft, die in den letzten Jahren sehr vieles neu entdeckt und erklärt hat, das es für mich als Trainer, Berater und Coach in die Praxis umzusetzen gilt. Bereichernd sind auch die Berichte von erfahrenen Meistern meiner Zunft, von denen sich viel lernen lässt - wie beispielsweise die Systemische Kehrwoche von Fritz Simon.

Fazit und Ausblick

Mein Beruf ist für mich Berufung. Ich arbeite gerne mit Menschen und Systemen. Jeder Auftrag ist eine neue Herausforderung für mich, die ich mit Freude und gleichbleibender Professionalität angehe. Damit ich immer das Beste geben kann, achte ich auf eine Balance der Tätigkeiten und ausreichend Zeit für Reflexionsphasen.

Für jede meiner Tätigkeiten als Trainer, Berater und Coach kann ich heute mehr als sieben Jahre Berufspraxis einfließen lassen. Dieser Erfahrungsschatz bietet Einblicke und Einsichten, die meiner Arbeit im Lauf der Jahre zunehmend Tiefe und Qualität gaben. Diese Qualität möchte ich noch lange erleben und gewinnbringend einbringen. Meine aktive Laufplan plane ich derzeit bis mindestens 2030 fortzusetzen, um dann vielleicht noch einmal dem Wissenschaftler in mir Raum zu geben, und einem Forschungsprojekt nachzugehen. Eine intrinsische Ur-Motivation geht nun einmal nicht in Rente, sie motiviert ein Leben lang.

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